Viele Uhrenliebhaber tendieren zu Kleinserienherstellern, weil dort meist etwas Frisches und Menschliches wartet. Indie-Werkstätten produzieren nicht einfach nur Maschinen; sie verleihen jedem beweglichen Teil Persönlichkeit. Die Mischung aus handwerklicher Kunstfertigkeit, einzigartiger Exklusivität und stiller Innovation lässt Fans immer wieder gerne kommen. Sechs herausragende Stücke reißen die Formel-1-Geschichte auf und erzählen ihre eigenen Geschichten.
1. Garrick S3 Deadbeat Seconds: Wenn eine britische Werkstatt beschließt, den Charme der alten Welt mit moderner Leistung zu verbinden, kann das Ergebnis einen Raum zum Staunen bringen. Im Inneren der Garrick S3 tickt ein ruhendes Sekundenrad sichtbar und zerschneidet die Zeit, anstatt sie zu verstreichen. Die freischwingende und polierte Trinity-Unruh sitzt direkt unter dem Glas wie ein mutiger Star, der sich vor der Kamera präsentiert.
Jeder Besitzer krönt den letzten Akt und wählt Zifferblattoberflächen, Zeigerformen oder eine individuelle Note, die die meisten Käufer nie zu Gesicht bekommen. Maßgefertigte Stahl- oder Goldgehäuse versprechen Robustheit ohne Abstriche bei der Klasse. Diese Seltenheit geht ins Geld – doch wenig überraschend schätzen Sammler den besonderen Reiz. Die Preise beginnen bei etwa 40.000 GBP für die Stahlversion, während Gold bis zu 47.000 GBP kostet – inklusive Mehrwertsteuer.
Technische Highlights
– Durchmesser: 42 Millimeter, Höhe: 11 Millimeter – eine Größe, die bequem zu tragen und dennoch unverkennbar luxuriös ist.
– Tauchtauglich bis 100 Meter Tiefe, sodass Sie die Uhr bedenkenlos ins Schwimmbad werfen können.
– Im Inneren schlägt das hauseigene Kaliber DB-G07, und das Uhrwerk ist von Hand finissiert, was selbst Uhrmachern auffällt.
– Die ruhende Sekunde gleitet über eine schmale Schienenführung; das Zifferblatt ist so durchbrochen, dass man das Räderwerk stotternd zum Leben erwecken kann.
– Das Armband besteht aus sattelgenähtem Leder und wird mit einer schlichten Dornschließe geschlossen.
Haute-Rive Honoris I Lagoverde – Außergewöhnliche Ausdauer und Schönheit
Das in St. Blaise ansässige Unternehmen Haute-Rive stellt sich bei der Entwicklung der Honoris I Lagoverde nur eine Frage: Wie weit kann eine Uhr Zeit und Gezeiten widerstehen?
Die Antwort liegt in der drei Meter langen, unter ihrer Brücke gewickelten Zugfeder, deren Gangreserve von 100 Tagen fast in Kalendermonaten gemessen werden könnte.
Das Zifferblatt besteht aus Grand-Feu-Emaille, fein verzierten, blaugrünen Wellen, die so lange gebrannt werden, bis sie das Dezemberlicht einfangen – wie der Neuenburgersee in der Abenddämmerung.
Das polierte Weißgoldgehäuse umrahmt die Landschaft, der Lünettenaufzug vermittelt das Gefühl, als würde die Krone eher flüstern als klicken – und ja, dieser Komfort ist gewollt.
Es gibt nur acht Exemplare, jedes kostet 188.000 CHF. Die Chance, ein Exemplar zu besitzen, schwindet also fast, während Sie noch darüber nachdenken.
Technische Highlights:
Gehäusegröße: 42,5 Millimeter
Uhrwerk: Kaliber HR01, fliegendes Tourbillon
Gangreserve: 1.000 Stunden
Aufzug: Lünettenantrieb
Dekor: handgraviertes Emailzifferblatt
3. Krayon Anyday – Ungewöhnliche Kalenderanzeige
Gegründet von Rémi Maillat, hat Krayon einen rasanten Aufstieg erlebt, indem es sich über konventionelle Uhrenmodelle hinwegsetzte. Das Modell Anyday zeigt Monat, Wochentag und Wochenende auf einen Blick auf einer markanten, blau guillochierten Oberfläche an. Die Wochentagsanzeige erfolgt über einen Halbmondzeiger, der sich intuitiv und fast spielerisch in Position bewegt.
Das Weißgoldgehäuse misst kompakte 39 Millimeter – gerade groß genug, um Präsenz zu zeigen, ohne aufzutragen. Im Inneren sorgen 378 hauseigene Komponenten für einen reibungslosen Informationsfluss. Der Preis von 88.000 CHF würdigt die Liebe zum Detail und bleibt für ein so originelles Stück dennoch angemessen.
Technische Highlights:
Gehäusegröße: 39 Millimeter
Uhrwerk: Manufakturkaliber C032
Zifferblatt: mehrschichtige blaue Guillochierung
Armband: satiniertes blaues Kalbsleder
4. Renaissance Tantal 39 mm – Klassische Genealogie
Jahrelange Erfahrung mit der Restaurierung museumsreifer Zeitmesser lehrte Nicolas Delaloye, die Geschichte zu respektieren, nicht nur zu kopieren. Seine Renaissance-Serie bündelt diese Disziplin in einem 39-Millimeter-Gehäuse aus Tantal, einem Metall, das so dicht ist, dass es sich selbst nach dem Tragen kaum noch kalt anfühlt. Die Wahl zwischen schwarzen oder elfenbeinfarbenen Emailzifferblättern spiegelt die zeitlose Sprache der Taschenuhren der 1920er Jahre wider.
Jede Delaloye Renaissance verbirgt das Kaliber ND01 im Inneren, ein Uhrwerk, das von erfahrenen Händen gefertigt wird, die jedes winzige Teil einzeln polieren, montieren und regulieren. Ein schmales Armband aus weichem Nubukleder, umwickelt mit gewebtem Stoff, schmiegt sich ans Handgelenk – dezent genug für ein Sakko und doch edel genug, um beim Abendessen zu glänzen. Weltweit sind nur 24 Exemplare im Umlauf, jedes mit dem gleichen Preisschild von 45.000 Schweizer Franken, das unauffällig auf seine Seltenheit hinweist.
Technische Highlights:
Größe: 39 Millimeter Durchmesser;
Material: Tantal, ein Metall, das schwerer als Gold, aber dunkler und dichter ist;
Mechanismus: Handaufzug ND01 mit breitem Federhaus für extrem hohe Gangwerte;
Zifferblatt: Glatter Emailleboden unter einem Saphirglas im Kastenschliff – man muss ihn berühren, um die Rundung zu würdigen;
Glas: Saphirglas oben und unten, beide behandelt, um Blendeffekte aus jedem Blickwinkel zu vermeiden.
David Candauxs DC6 Titanium bringt Ideen aus der Werkstatt wie Funken aus einer Schmiede.
Das fliegende Tourbillon ruht auf einem Ausleger – ein optischer Trick, der einen zweimal blinzeln lässt, bevor man der Schwerkraft vertraut; doppelt gewölbte Saphire erheben sich wie Kathedralenglas über das Zifferblatt; und die Magic Crown löst sich mit einem sanften Stoß und lässt das Sperrklinkengeräusch verschwinden, das die meisten Kronen nicht abschütteln können. Direkt aus Titan geschnitzte Guilloche-Platten verleihen dem Uhrwerk ein frostig-geküsstes Aussehen und heben Brücken hervor, die so leicht sind, dass sie schweben könnten, wären sie nicht mit winzigen Schrauben befestigt. Mit 250.000 Euro wirkt das Etikett auf den ersten Blick brutal; neben der am Handgelenk getragenen Wissenschaft mit 287 Teilen, Verfeinerungen und Überraschungen liest es sich wie eine Einladung in die Zukunft.
Technische Highlights:
Gehäusedurchmesser 44 mm
Uhrwerk: Eigens entwickeltes, geneigtes Tourbillon
Signaturmerkmale: Magic Crown, doppelt gewölbte Saphirgläser und saubere Guillochierung. Raúl Pagès RP2 – Raffinierte Eleganz. Die RP2 ist dezent und doch unverwechselbar – fragen Sie jeden, der einen Blick auf das himmelblaue Zifferblatt mit seinem kreisenden weißen Achatring erhascht. Handwerker fertigen diesen inneren Kreis von Hand, sodass keine zwei Uhren den exakt gleichen Wirbel aufweisen, was jede Uhr einzigartig macht. Im Inneren läuft das Kaliber RP2 auf einer Unruh mit variabler Trägheit; Hemmung und Räderwerk verbergen raffinierte Details, die man erst nach längerem Hinsehen bemerkt. Eine Auflage von 50 Exemplaren, jedes mit genau 89.000 CHF ausgezeichnet, lässt kaum Raum für zweite Chancen; der dezente Preis ist genau das Richtige für alle, die Understatement schätzen. Zwei passende Kalbslederarmbänder – in Kastanienbraun und in sanfterem Anthrazit – begleiten die Uhr und lassen sie mühelos von Jeans bis Smoking getragen werden. Technische Highlights:
Durchmesser: 38,5 mm
Zifferblatt: Blau mit gewölbtem Weißachat-Zentrum
Uhrwerk: Manufakturkaliber RP2
Besondere Merkmale: Unruh mit variabler Trägheit, handgefertigte Zeiger, zwei Lederarmbänder. Unabhängige Uhrmacherei jenseits konventionellen Luxus. Die Indie-Szene hat Luxus neu definiert – mit unwiderstehlicher Tinte – mehr Freiheit, mehr Flair, mehr Überraschungen. Sechs der besten Kreationen aus kleinen Ateliers von heute sind der Beweis dafür. Beim Kauf geht es nicht nur darum, Minuten zu zählen; Sie tragen eine prägende Erinnerung mit nach Hause und das Versprechen, dass nur wenige Hände sie vor Ihnen berührt haben.
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