Chronoswiss betrat 1983 die BĂŒhne, gegrĂŒndet von Gerd R. Lang, einem Namen, der bei Sammlern bis heute einen hohen Stellenwert hat. Die Marke versprach sofort etwas Neues und verband traditionelles Handwerk mit experimentierfreudigem Geist. Mit dem EigentĂŒmerwechsel zu Oliver Ebstein und dem Umzug der Werkstatt von MĂŒnchen ins postkartenschöne Luzern nahm der Uhrmacher Fahrt auf. Dieser Umzug ebnete auch den Weg fĂŒr auffĂ€llige Features wie die retrograde Sekundenanzeige, die das Team heute ReSec nennt.
Eine Obsession mit dem Regulator-Zifferblatt
Nur wenige Uhrmacher sind so wĂ€hlerisch, was die Zeit angeht, wie ein Regulator-Zifferblatt, das einst auf Hauptuhren in Observatorien zu finden war. Lang entschied, dass das Zifferblatt ein Comeback am Handgelenk verdiente, und das Risiko zahlte sich aus. Jedes Chronoswiss-Zifferblatt prĂ€sentiert noch immer die dezentralen Stunden und ist ein natĂŒrlicher GesprĂ€chsaufhĂ€nger an der Bar oder im Konferenzraum. Handguillochierte Muster und dĂŒnne Emaille-Schichten rĂŒcken menschliche Arbeit in den Mittelpunkt, nicht FabrikplĂ€ne. Diese Kombination aus Handwerkskunst und Flair bescherte der Marke eine treue AnhĂ€ngerschaft ĂŒber Kontinente hinweg.
Oliver Ebstein ĂŒbernahm 2012 das Ruder und verĂ€nderte das Unternehmen auf eine Weise, die Branchenveteranen noch heute ĂŒberrascht. Er entwarf leuchtende Farben aus einem Skizzenblock und setzte sie direkt auf ZifferblĂ€tter, wĂ€hrend er gleichzeitig Uhrmacherkomplikationen prĂ€sentierte, die wie Science-Fiction klangen. Der Umzug von MĂŒnchen nach Luzern brachte das Team Seite an Seite mit jahrhundertelanger Schweizer Handwerkskunst und forderte es geradezu heraus, sich immer wieder neu zu erfinden.
Chronoswiss hat eine neue ReSec Snake Manufacture vorgestellt, und das StĂŒck zeugt unauffĂ€llig von jedem Schritt, den die Marke seitdem gemacht hat. Sein trommelförmiges GehĂ€use schmiegt sich ungezwungen ans Handgelenk und fĂŒhlt sich dennoch so leicht an wie ein Sommerregen. Das 42-mm-GehĂ€use aus Flugzeugtitan verbirgt eine schillernde PVD-Beschichtung, die mal smaragdgrĂŒn, mal tieftĂŒrkis schimmert â ein bisschen wie Sonnenlicht, das durchs Unterholz fĂ€llt. Mit 14,2 mm Durchmesser prĂ€sentiert sich das Profil stolz, ohne sich einzugraben, was zum Teil an der berĂŒhmten Zwiebelkrone und den geriffelten OberflĂ€chen liegt, die die Kanten sanft abrunden.
Beim Klopfen auf den Schreibtisch bleibt das Saphirglas unversehrt, sodass der Besitzer es ohne schlechtes Gewissen betrachten kann. Dreht man die Uhr um, bietet derselbe synthetische Edelstein einen Blick hinter die Kulissen des Rotors und der RĂ€der, die die Zeit messen â ein Blick, der dem hinteren Glas nicht oft gewĂ€hrt wird. Das Wasser wird bis zu 100 Meter zurĂŒckgedrĂ€ngt, sodass der Besitzer den Sitzungssaal bedenkenlos gegen einen Spaziergang am See eintauschen kann.
Eine Symphonie der Zifferblatt-Innovation
Die Chronoswiss ReSec Snake Manufacture beginnt mit einem Zifferblatt, das sich lebendig anfĂŒhlt und nicht wie bloĂes Metall wirkt. Meisterhandwerker sitzen an historischen DrehbĂ€nken, betĂ€tigen dieselben FuĂpedale wie ihre UrgroĂvĂ€ter und guillochieren die OberflĂ€che von Hand in engen, spiralförmigen Rillen, die auf den ersten Blick verschwinden. Ăber dieses silbrige Labyrinth ist eine schillernde grĂŒne CVD-Beschichtung geklebt, die das Auge mit Farbreflexen reizt, die wie die Schuppen einer Schlange im Sonnenlicht pulsieren.
Die Zeit lĂ€sst sich von einem fast orchestralen Layout ablesen. Der Minutenzeiger gleitet wie ein Dirigent ĂŒber den Rand; die Stunden sind zierlich in einem erhabenen Hilfszifferblatt bei 12 Uhr angeordnet, wo leuchtende Markierungen im Mondlicht blinken. Der retrograde Sekundenzeiger wölbt sich zwischen 4 und 8 und springt in einem Sekundenbruchteil zurĂŒck, der immer wieder fĂŒr Begeisterung sorgt.
Technische PrÀzision und Uhrwerk
Unter der OberflĂ€che schlĂ€gt ein Automatikkaliber C.6005, das auf der Ingenieurskunst von La Joux-Perret basiert. Die Hemmung summt mit 4 Hz und erzeugt das beruhigende, seidenweiche Ticken, von dem jeder Uhrmacher trĂ€umt. Eine Gangreserve von 55 Stunden wirkt wie ein unnachgiebiges Sicherheitsnetz im Hintergrund und ĂŒbersteht Wochenendtrips mit der LĂ€ssigkeit Ihrer Lieblingsjeans.
Ein Blick durch den Sichtboden ist fast wie ein Blick in eine winzige Schweizer Werkstatt. Der durchbrochene Rotor dreht sich mit subtilem Showman-Flair, wĂ€hrend die BrĂŒcken ihre handgeschliffenen Genfer Streifen wie polierte Kronen nach einem leichten Regenschauer aufblitzen lassen.
In Vorstandsetagen und Online-Foren schwĂ€rmen Sammler von Uhren, die sich trauen, anders zu sein. Marken, die neben ihren ĂŒblichen ZifferblĂ€ttern krĂ€ftige Farben aufgreifen, stehlen plötzlich die HĂ€lfte der GesprĂ€che. Durch die Kombination auffĂ€lliger Farbtöne mit komplexer Mechanik in Uhren wie der ReSec Snake Manufacture kommt Chronoswiss diesem Drang nach Neuheit direkt entgegen, ohne die Tradition aufzugeben. Knappheit macht natĂŒrlich die Legende noch gröĂer; nur einhundert dieser Schlangen werden vom Band rollen, und diese Zahl schrumpft mit jeder signierten Schachtel. Lust auf eine TrophĂ€e, die ein Kumpel nĂ€chsten Monat nicht ergattern kann? Genau dieser Moment ist da.
Die ReSec Snake Manufacture trĂ€gt ein geschmeidiges weiĂes Kautschukarmband, dessen Tragekomfort fast zufĂ€llig wirkt â als hĂ€tten die Ingenieure es beim AbkĂŒhlen der Polierscheiben zusammengeschustert. Eine FaltschlieĂe, die mit der gleichen Sorgfalt gefertigt wurde, die Edelmetallen vorbehalten ist, verschlieĂt sie mit einem leisen Klicken, das nur wenige auĂer dem TrĂ€ger bemerken. Ein sportlicher Look, der mit der Energie des Zifferblatts harmoniert, aber dennoch nicht nach Aufmerksamkeit schreit, wenn das Jackett ĂŒber das Handgelenk gleitet.
Jeder Zentimeter der Uhr ist von Hand gefertigt, vom wirbelnden Motiv auf dem Zifferblatt bis hin zum Lichtspiel auf den eingelegten Farben. So fĂŒhlt sich das, was man am Handgelenk hĂ€lt, weniger wie eine Maschine an, sondern vielmehr wie ein Ausdruck persönlichen Flairs.
AbschlieĂende Gedanken
Mit einem Preis von 14.900 CHF gebietet die Chronoswiss ReSec Snake Manufacture unmissverstĂ€ndlich Respekt und ist ein sichtbarer Beweis dafĂŒr, dass die Marke trotz ihrer Traditionen weiterhin Pionierarbeit leistet. Markantes Finish, komplexe Komplikationen und nahezu handgeschriebene Techniken vereinen sich und machen das StĂŒck zu einer TrophĂ€e fĂŒr den passionierten Sammler und einem PrunkstĂŒck fĂŒr uns alle.
Kurz gesagt: Die ReSec Snake hĂ€lt das Versprechen des Herstellers: frische Ideen, verpackt in prĂ€zise Bewegungen und brillante Sichtlinien, und beweist einmal mehr, dass Luxusuhren auch ohne groĂe Stimme schreien können.
Leave a Reply